Hochzeitsritual der Drachen
Supras liebten mysteriöse Rituale und Drachen waren geradezu Meister der pathetischen Handlungen.
Wenn der Auserwählte Pech hatte, musste er auf die Schnelle noch ein Rätsel knacken, ehe der Drache dem Bund zustimmte.
Für die eigentliche Zeremonie waren eine Menge Dinge zu besorgen.
Salz, ein Dolch, vier Kerzen in den Farben gelb, grün, blau und rot, ein Schmuckstück, am besten eine Kette, zu der der zukünftige Drachengefährte eine sentimentale Verbindung hatte und hochprozentiger Alkohol.
Eine zusätzliche Kerze zum Entzünden der anderen ist von Vorteil.
Mit dem Salz wird ein Kreis um die zukünftigen Gefährten gezogen und die Kerzen nach den Himmelsrichtungen darauf verteilt.
Gelb steht für das Element Luft und gehört nach Osten. Grün für Erde nach Westen. Blau für Wasser nach Norden und schließlich Rot für Feuer nach Süden.
Sobald die Beiden etwas Blut auf den fertigen Salzkreis tropfen, entsteht eine magische Barriere. Hierfür wird der Dolch benötigt.
Beide fassen mit der linken Hand den Unterarm ihres Gegenübers. Die Kette wird um die beiden Handgelenke geschlungen.
Während die gelbe Kerze entzündet wird beginnt der Drache das Ritual mit folgenden Worten:
Wir sind hier versammelt,
um die Elemente selbst
um ihren Segen für diese Verbindung
unserer Seelen zu bitten.
Von jeher vereint das Element Luft
Intelligenz, Disziplin und Klugheit miteinander.
Es trägt uns auf seinen Schwingen,
macht uns leicht und frei.
Der Drache und sein Gefährte, im Flug vereint.
Der Drache atmet tief ein und wieder aus, und dieser Hauch prallt gegen den Schutzkreis und kommt zu ihm zurück.
Nun ist die Grüne an die Reihe und wird mit den Worten entzündet:
Mutter Erde, die uns hervorgebracht,
unsere Körper erschaffen und genährt hat.
Sie ist es, die für uns sorgt
und unsere Sicherheit gewährleistet.
Der menschliche Drache, der dem Gefährten
auf Augenhöhe begegnet
und mit ihm wandelt.
Ein wenig Salz wird gegen die magische Barriere geworfen, prallt ab und verteilt sich im Inneren.
Mit der Blauen geht es im Norden weiter:
Der Fluss des Lebens, der Gefühle
und die Magie selbst repräsentiert,
durch das Element Wasser.
Unser Unterbewusstsein hält
steten Kontakt miteinander,
verbindet Magie, Gedanken und Gefühle.
Drache in beiden Gestalten,
durch den einzig Wahren
jenen Namen der Seele,
den nur der Eine je erfahren darf,
den er nur seinem Gefährten nennt
und sie damit unwiderruflich vereint.
Ein Schluck hochprozentiger Alkohol wird gegen die Barriere gespien. Dieser verteilt sich als feiner Sprühnebel im gesamten Bereich.
Jetzt nimmt der Drache Kontakt zu seinem Gefährten auf. Er übergibt mit der Nennung seines Drachennamens den Schlüssel zu seiner Magie und seinem Feuer.
Mit dem Entzünden der roten Kerze beginnt der letzte Abschnitt der Zeremonie:
Das Element Feuer,
dem die Urahnen einst entstiegen.
Energie, Inspiration, Wille und Stärke,
all das und so viel mehr.
Das Feuer kann beschützen
und zerstören, heilen und töten,
es ist das Alpha und das Omega.
Der Drache ist mit dem Gefährten
im Feuer vereint.
Nichts wird uns geschehen,
das nicht bestimmt ist!
Der Drache schleudert Feuer gegen die Barriere und beide werden von einem Flammenmeer eingeschlossen. Die Goldkette verschmilzt schmerzlos mit der Haut beider Gefährten und wird zum sichtbaren Symbol ihrer Verbindung.
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